Erzbischof Hans-Josef Becker begrüßte neu im Amt des Diözesanbeauftragten für die Ständigen Diakone Pastor Andreas Kreutzmann (2.v.l.) und seinen Mitarbeiter Stefan Nagels (links), und verabschiedete Prälat Hans-Dieter Michel (rechts) und Diakon Erwin Winkler (3.v.l.). Mit dabei waren Spiritual Werner Beule (Mitte) und Diakon Thomas Huneke (2.v.r.), Sprecher der Ständigen Diakone im Erzbistum Paderborn.pdp/Lena Reiher Paderborn, 1. Oktober 2019. Nach vierzehn Jahren im Amt des Bischöflichen Beauftragten für die Ständigen Diakone im Erzbistum Paderborn ist Prälat Hans-Dieter Michel am Samstag im Rahmen der Jahrestagung der Ständigen Diakone in Hardehausen verabschiedet worden. Für seine engagierte Tätigkeit, die er gemeinsam mit seinem langjährigen Mitarbeiter Diakon Erwin Winkler geleistet hat, dankte ihm Erzbischof Hans-Josef Becker beim Festakt zum Stabswechsel im Bereich der Ständigen Diakone. Neu im Amt begrüßte der Paderborner Erzbischof die beiden Nachfolger: den neuen Diözesanbeauftragten Pastor Andreas Kreutzmann und seinen Mitarbeiter Stefan Nagels.
„Weil er die Hilfsbedürftigkeit einzelner Menschen, Familien und Menschengruppen vor Gott trägt und in der Gemeinde bekannt macht, wird der Diakon auch das ‚Auge der Kirche‘ genannt. Ein schönes Bild, welches in ganz besonderem Maße auf Prälat Hans-Dieter Michel zutrifft“, würdigte Erzbischof Becker den ehemaligen Bischöflichen Beauftragten in seiner Ansprache. „In seiner Ausbildungsarbeit hat sich Prälat Michel stets für das Amt des Ständigen Diakons eingesetzt und dabei niemals nur den einzelnen Diakon, sondern immer auch dessen Familie, Ehefrau und Kinder mit im Blick gehabt.“
Erzbischof Hans-Josef Beckerpdp/Lena Reiher Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils war das Diakonenamt wieder neu eingerichtet worden, doch lange nicht mit einem klaren Profil versehen. „Erst schrittweise entfaltete sich eine Theologie des Diakonates, die im Diakon mehr sieht als nur einen willkommenen Ersatz, der angesichts mancherorts fehlender Priester vor allem liturgische Handlungen übernehmen sollte. Es ist das große Verdienst von Prälat Michel, diesen mühsamen Weg der fälligen Profilschärfung der Ständigen Diakone vorwärtsgetrieben zu haben“, so Erzbischof Becker. Jeder, der durch seine Ausbildung gegangen sei, wüsste, wie wichtig ihm sei, deutlich zu machen: „Der hauptsächliche Dienst des Diakons ist nicht am Altar. Aufgabe des Diakons ist es, das Leben der Menschen vor den Altar zu tragen.“
Gemeinsam mit Prälat Michel wurde am Samstag auch sein langjähriger Mitarbeiter Diakon Erwin Winkler verabschiedet, der sich ebenfalls klar für dieses diakonische Profil eingesetzt hat. „Auch ihm gebühren mein persönlicher und unser aller aufrichtiger Dank“, so Erzbischof Becker über den Ehemann, Familienvater, Justizbeamten und Diakon im pastoralen Raum Corvey, dessen Einsatz oftmals im Verborgenen stattgefunden habe. „Diakon Winkler ist für viele jüngere Diakone wichtiger Wegweiser und hilfreiche Brücke in das Generalvikariat gewesen.“
Diözesanbeauftragter für die Ständigen Diakone Pastor Andreas Kreutzmannpdp/Lena Reiher Als Nachfolger von Prälat Michel wurde am Samstag Pastor Andreas Kreutzmann als Diözesanbeauftragter für die Ständigen Diakone begrüßt, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der den Titel Bischöflicher Beauftragter trug. Dies hat zukunftsorientierte Gründe: „Derzeit sind alle pastoralen Berufe dabei, ihre eigene Rolle zu überdenken und neu zu justieren. Vor diesem Hintergrund halte ich es für wichtig, dass alle pastoralen Berufe näher zusammenrücken und die Ständigen Diakone in diesen Prozess intensiv eingebunden sind“, erläuterte der Paderborner Erzbischof. Zudem wisse er: „Sie möchten noch mehr und besser integriert sein in die Regelabläufe und Planungen und berücksichtigt sein bei den Überlegungen, die im Gange sind, sei es vor Ort in den Pfarreien, sei es in Paderborn.“ Durch die Ernennung eines Diözesanbeauftragten würde dies künftig gewährleistet sein.
Bereits seit dem 1. August dieses Jahres ist Pastor Andreas Kreutzmann als der Nachfolger von Prälat Hans-Dieter Michel im Dienst. Mit seiner Tätigkeit ist zudem die Arbeit im Pastoralverbund Borchen verbunden. Der 52-Jährige wurde nach verschiedenen Tätigkeiten als Seelsorger im Erzbistum Paderborn 2006 Diözesanseelsorger der Katholischen Landjugendbewegung. Von 2007 bis 2016 war er Subregens des Erzbischöflichen Priesterseminars in Paderborn, bevor er als Pastor ins Mindener Land wechselte. „Ich freue mich auf die vor mir liegenden neuen Herausforderungen und versuche gedanklich immer mehr in die Lebenswelt der Diakone einzutauchen“, so Pastor Kreutzmann, der gelernter Zierpflanzengärtner und Gartenbautechniker ist. Die Arbeitsjahre in einem weltlichen Beruf, bevor er sich entschlossen habe, ins Priesterseminar einzutreten, und das Leben in einer großen Familie mit zahlreichen Geschwistern, Nichten und Neffen, würden ihm in seinem neuen Dienst sehr helfen. „Ich bin bereit, mit Gottes Hilfe und Ihnen allen diesen neuen Weg zu gehen.“ Tatkräftige Unterstützung, um die Belange der Ständigen Diakone zu vertreten, erfährt Pastor Kreutzmann dabei von Stefan Nagels.
Im Erzbistum Paderborn gibt es rund 180 Ständige Diakone. Die Diakone im Zivilberuf gehen einem bürgerlichen Beruf nach oder sind im Ruhestand. Das heißt, dass sie den Diakonat in ihr Berufsleben und in alle Lebensbereiche einbringen, in denen sie sich bewegen.
Quelle: https://www.erzbistum-paderborn.de/38-Nachrichten/23809,%84Das-Leben-der-Menschen-vor-den-Altar-tragen%93.html